Sie können zwar den idealen Steckverbinder und das ideale Kabel für Ihre Anwendung haben, aber die falsche Methode zum Anbringen des Steckverbinders am Kabel kann zu unzuverlässigen, problematischen Verbindungen führen. Es gibt zwei Methoden, um Kabel zu verbinden: Löten oder Crimpen. Beide Methoden ermöglichen bei richtiger Anwendung eine langlebige, leistungsstarke Kabelverbindung, haben jedoch jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Crimpen
Beim Crimpen wird der Kontakt durch Druck mit dem Draht verbunden. Für diese Methode ist ein Crimpwerkzeug notwendig, und die Verbindung wird hergestellt, indem die Griffe des Werkzeugs zusammengedrückt werden, um den Kontakt und den Draht zu einer festen Verbindung zusammenzuquetschen. Das Crimpen wird für alle Anwendungen empfohlen, die eine hohe Zuverlässigkeit in rauen Umgebungen erfordern.
Ein Crimp hat gegenüber dem Löten mehrere Vorteile. Es handelt sich um ein einfaches, schnelles Verfahren, das entweder manuell oder automatisch mit einer Crimpmaschine durchgeführt werden kann. Crimpverbindungen schaffen eine luftdichte Abdichtung zwischen Steckverbinder und Kabel, was zu langlebigen, zuverlässigen Verbindungen führt, die vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, Sand, Staub und Schmutz geschützt sind. Wenn der Crimpvorgang von einem qualifizierten Techniker durchgeführt wird, kann die Verbindung zu einer äußerst haltbaren “kalten Schweißnaht” führen. Das Crimpen ist auch konsistenter als das Löten, welches je nach der verwendeten Methode oder den Fähigkeiten des Technikers variieren kann.
Allerdings sind für das Crimpen Werkzeuge erforderlich, die speziell auf die Art der verwendeten Kontakte abgestimmt sind, was teuer werden kann. Außerdem muss der Crimpvorgang ordnungsgemäß ausgeführt werden, um eine zuverlässige Verbindung herzustellen.
Löten
Löten ist die traditionellste und wirtschaftlichste Methode des Kabelanschlusses. Dabei wird eine Legierung aus Blei, Zinn, Messing oder Silber in Lötkelchen geschmolzen und abgekühlt, um einen Leiter mit einem Kontakt zu verbinden. Diese Methode wird normalerweise für allgemeine und industrielle Anwendungen empfohlen, bei denen zuverlässige Signal- und Stromverbindungen erforderlich sind.
Im Gegensatz zu Crimpanschlüssen, die spezielle Werkzeuge erfordern, können fast alle Drahtgrößen und Lötkontakte mit einem einfachen Lötset angeschlossen werden. Weil die Werkzeuge so minimal sind und die einzigen benötigten Materialien Lötzinn und Flussmittel sind, können erhebliche Kosteneinsparungen erzielt werden. Der Hauptvorteil des Lötens liegt also in seiner Preisgünstigkeit.
Das Löten hat jedoch auch einige Nachteile. Beim Löten entsteht Wärme in den Kontakten, im Stecker und sogar im Kabel. Diese nicht vermeidbare Wärmeentwicklung kann zu Problemen führen, insbesondere wenn die Temperatur über die Betriebsgrenzen des Einsatzes steigt. Darüber hinaus wird für eine Lötverbindung ein RoHS-konformes Lot benötigt. Dies ist problematisch, da viele Lote Blei enthalten, das in der RoHS-Richtlinie verboten ist.
Außerdem sind Lötverbindungen empfindlicher gegenüber Korrosion und Vibrationen, wenn sie nicht ordnungsgemäß ausgeführt werden. Dies kann besonders bei Einsatz in rauen Umgebungen problematisch sein. Eine ordnungsgemäße Lötverbindung hält jedoch Vibrationen und Stößen genauso stand wie eine Crimpverbindung und ist möglicherweise auch weniger anfällig für Korrosion.
Der Lötprozess nimmt auch mehr Zeit in Anspruch als das Crimpen und kann bei unsachgemäßer Ausführung zu Problemen mit der Qualität und Zuverlässigkeit führen. Beispielsweise können “kalte” Lötstellen entstehen, wenn das Lot nicht vollständig schmilzt. Dies führt zu einer rauen, ungleichmäßigen oder klumpigen Oberfläche und damit zu einer unzuverlässigen Verbindung. Im Verlauf der Zeit können sogar Risse entstehen, die ernsthafte Probleme verursachen. Darüber hinaus verschlechtert sich das für die Lötverbindung verwendete Zusatzmetall im Laufe der Zeit und kann zum Ausfall des Steckers führen.
Insgesamt gesehen ist die Qualität der Löt- oder Crimpverbindung der wichtigste Faktor. Die mangelhafte Qualität einer der beiden Verbindungen ist in der Regel die Hauptursache für elektrische Ausfälle durch Vibrationen, Stöße und Korrosion. Die Anfälligkeit der beiden Verbindungen für Vibrationen kann durch die Verwendung von Kabelzubehör, wie z. B. einem Backshell (das die Verbindung schützt und eine gewisse Zugentlastung bietet), bekämpft werden, aber die Verwendung eines Backshell verursacht zusätzliche Kosten.
Wie ist Ihre Reaktion darauf?